Donnerstag, 7. August 2014

Warum nenne ich meinen Blog "Sternenkinder"?


Noch vor einem viertel Jahrhundert hätte ich nicht gedacht, dass ich außer Bleistift, Füllhalter und Kugelschreiber mal etwas anderes in die Hand bekommen werde um schriftlich Gedanken zu äußern. Zu dieser Zeit habe ich noch Bücher gelesen. Mit der fortschreitenden Technikentwicklung wird es nicht mehr lange dauern, bis wir mittels unserer Gedanken Gegenstände und Technik steuern können. So wie es die Masse der Menschen seit über hundert Jahren nicht verstanden hat, dass die jeweils "neuen Medien" Telefon, Kino, Fernsehen, und Internet in den Händen der jeweils herrschenden Klasse als Instrumente der Massenbeeinflussung verwendet werden, begriff ich in den letzten zehn Jahren, dass genau diese Funktion der Medien dazu geführt hat, dass zwischenmenschliche Kontakte auf das "Wesentliche" reduziert werden sollen. Das "Wesentliche" ist in diesem Zusammenhang erklärungsbedürftig. Früher war es das gesprochene Wort und auch das Zuhören, das Gemeinschaftserlebnis eines Gedankenaustauschs. Heute ist es Mittel und Methode jemandem seine Sicht der Dinge im weitesten Sinne "zu übertragen", um nicht zu sagen aufzuzwingen. In Diskussionen heutiger Zeit erlebt man ein Aufeinanderprallen von Standpunkten, von denen jeder wohl im Kern richtige Inhalte enthält, die meisten Details darin aber aus so einseitiger Information entstanden sind, dass man sich selbst fragt, ob daran nicht Zweifel erlaubt sein müssen. Viele unserer Gedanken sind aus fremdgesteuerten Medien entnommen, werden bei häufiger Wiederholung zu unserem eigenen Gedankengut. Da drängt sich schon die Frage auf, ob diese Entwicklung gut für uns ist. Als dieser Blog in 2010 angelegt wurde hatte ich einen seltsamen Traum. Leben besteht immer aus der Einheit von Geburt und Tod, darin gleichen sich alle Menschen. Die Phase dazwischen, das echte Leben sozusagen, verläuft und dauert bei allen nicht nur unterschiedlich lange, es wird auch stark vom jeweiligen sozialen Umfeld geprägt. Wächst du in ein gesichertes soziales und friedliches Leben oder wird dein Leben schon kurz nach der Geburt durch einen Unfall, Krankheit oder eine Bombe ausgelöscht? Egal wie lange der Zeitraum zwischen Geburt und Tod auch war, zum Schluss ereilt dich das Schicksal der Sternenkinder. In dem Traum den ich 2010 als Anlass nehmen wollte diesen Blog zu beginnen, hat uns alle zeitgleich das Schicksal der Sternenkinder erfasst. Ich träumte, dass wir alle Opfer eines gewaltigen Asteroiden wurden, alle ausnahmslos und alle zur gleichen Zeit. Aber irgendwie muss ich ja überlebt haben. Zum Ende des Traums stand ich auf einer einsamen Insel, die ich als Berg auf dem die Wartburg steht erkannte und sah eine riesige Wasserfläche vor mir. Nirgends eine Menschenseele. Der Himmel war unglaublich blau und schön. Moment mal. Keine Wolken? Wieso sind hier keine Wolken? Kein Baum, kein Strauch, kein Vogel. Da war nichts mehr, was sich bewegte, außer der leichten Brandung, die an die Insel schlug. Ich fühlte, dass es das Ende war und wachte schwitzend auf.

Und wie gerädert ich den darauf folgenden Tag umher lief. Plötzlich stellten sich mir wieder Gedanken ein, die ich schon lange vergessen hatte. Aus den Tiefen der Seele kroch die ursprüngliche Furcht vor dem Tod hervor. Da war doch noch was. Plötzlich erinnerst du dich an das strahlende Weiß, das du zweimal gesehen hast. Du erinnerst dich an 1997 und den merkwürdigen tiefrot-violetten Plasmaball, in den dein Sohn im Schlafzimmer greift und der dann verschwindet. Du hast das doch alles schon aufgeschrieben. Warum veröffentlichst du es nicht?

Heute. Ich will leben.

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